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Grosszügigkeit als ehrende, schützende und verändernde Kraft Gottes



Grosszügigkeit als ehrende, schützende und verändernde Kraft Gottes

Grosszügigkeit ist eines der ganz zentralen und kraftvollen Themen in der Bibel. Wie könnte das auch anders sein, da Gott selber die Grosszügigkeit in Person ist. Die grosszügig angelegte Schöpfung widerspiegelt das Wesen des Schöpfers und das Versöhnungswerk Jesu offenbart wie grosszügig Gott uns Leben, Vergebung und Liebe schenkt. Ein überaus grosszügiger Gott der in unser Leben kam und uns im Alltag immer wieder aufs Neue begegnet.

Konsequenterweise fordert die Bibel nun auch uns auf, dass wir Anderen gegenüber diese Grosszügigkeit ausleben und von dem weitergeben, was Gott uns anvertraut hat. Sei es von unserer Zeit, Kraft, Ressourcen oder eben auch von 'unserem' Geld. Interessanterweise wird damit aber auch Kraft freigesetzt. Jedes Mal wenn wir grosszügig sind geschieht etwas: Wir ehren Gott, schützen unser Herz und verändern die Welt.



Erstens: Wir ehren Gott, indem wir grosszügig sind

Mit grosszügigen Handlungen ehren wir Jesus. Er hat uns Zuallererst überaus grosszügig beschenkt mit Leben, Liebe und Versorgung. Wir bekennen damit, dass er der Herr und Eigentümer von allem ist - und wir seine Verwalter. Die Bibel fordert uns in den Sprüchen auf, dass wir den Herrn mit unserem Gut und den Erstlingen des Einkommens ehren sollen (Sprüche 3,9). Und im 2.Korinterbrief (9,13) spricht der Apostel Paulus davon, dass die Empfänger der (finanziellen) Hilfe als Reaktion darauf 'Gott preisen'. Nicht wir als Geber werden auf ein Podest gestellt, sondern Gott wird gross gemacht. Somit sind grosszügige Handlungen ein Akt der Anbetung, mit denen Gott geehrt wird.


Zweitens: Wir schützen unser Herz, indem wir grosszügig sind

Wenn wir unvoreingenommen das Leben von uns und unseren Mitmenschen betrachten, dann müssen wir ernüchternd eingestehen, dass das Geld eine enorme Macht über den Menschen ausüben kann, auch über uns Christen. Menschen lassen sich vom Geld vereinnahmen, unter Druck bringen und begehen Raubbau an den eigenen körperlichen und seelischen Ressourcen oder verarmen in der Beziehung zu Gott, Familie und Freunden. Unser Umfeld und Gesellschaft umgarnt uns pausenlos mit vielfältigen Ideen was wir noch zusätzlich haben sollten und lässt unsere Seele hungern nach den neuesten Gadgets, Computer, Autos oder exotischen Reisen.

Jesus warnt uns in Lukas 12,15 '… und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat'. Wichtig zu beachten ist, dass Jesus nicht vor dem Geld, sondern dem 'Haben wollen' warnt, vor der Gier. Hebräer 13,5 doppelt nach mit der Aussage 'Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist'. Bezeichnenderweise steht im griechischen Urtext für 'Geldliebe' die Wortkombination philos (Freund) und argyros (Silber). Somit warnt uns dieser Vers davor, dass 'Silber-Freunde' den Platz von Jesus in unserem Herz einnehmen.


Die mächtigste Waffe um unser Herz zu schützen ist gelebte Grosszügigkeit. Diese hilft, dass nicht das Geld uns besitzt, sondern wir das Geld und es als Werkzeug einsetzen um Menschen zu segnen und Reich Gottes zu bauen. Grosszügigkeit setzt unser Herz frei, füllt es mit riesiger Freude und Bedeutung und schützt es auf diese Art vor Gier und Eigennutz.



Drittens: Wir verändern die Welt, indem wir grosszügig sind

Das Buch Nehemia berichtet über den Wiederaufbau der Stadtmauer in Jerusalem. Die Rückkehr und Wiederansiedelung in Jerusalem brachte aber offensichtlich etliche jüdische Familien in finanzielle Notlage und starke Verschuldung. In Nehemia 5 lesen wir eindrücklich, wie Nehemia sich für die finanzielle Not und Verschuldung der Armen in Jerusalem einsetzte. Dies aber nicht in Form von einem einmaligen Fundraising für die Armen, sondern er setzt fundamentale soziale Veränderungen um, indem er die Oberschicht der Juden konfrontiert, die Bevölkerung mobilisiert, eine grosse Versammlung veranstaltet und ein öffentliches Statement bewirkt um den Armen die Schuld zu erlassen. Eine äusserst kraftvolles Ereignis, auch weil Nehemia eindrücklich mit gutem Beispiel vorangeht und mit gelebter Grosszügigkeit den ersten Schritt tut (vgl. Nehemia 5,10).

Wenn Christen grosszügig ihre Talente, Kraft und Ressourcen einsetzen, dann werden sie zu Weltveränderer und 'City Changer'. Sie werden zu Menschen die das Umfeld positiv verändern und leben damit eine Berufung aus, die die Gemeinde lange vergessen hat: Wir sollen mit Jesus zusammen in der Welt regieren (1.Mo 1,28; Rö 5,17) und so die Welt in jeder sozialen Schicht, Kultur, Wissenschaft, Bildung zum Guten prägen.

Der amerikanische Soziologie-Professor Alvin J.Schmidt stellte sich die Frage 'What If Jesus had never been born'. Wie würde die Welt heute aussehen, wenn der christliche Einfluss der letzten 2000 Jahren vollständig fehlen würde? Wie hätte sich dann die Gesellschaft, Wirtschaft, Sozialwesen oder Rechtsprechung entwickelt? In seinem Buch 'Wie das Christentum die Welt veränderte' (Buchbeschreibung) nimmt er den Leser mit auf einen Streifzug durch die Geschichte und unterstreicht den fundamentalen Einfluss den Christen mit ihren Werten und Überzeugungen in den letzten 2000 Jahren ausübten. Wie die Christen die Gladiatorenkämpfe boykottierten, sich für Schutz der Frauen, Kinder und Kranke einsetzten oder Schulen und Pflegeeinrichtungen etablierten, lange bevor der Staat da eine Verantwortung wahrnahm. Oder wie hingegebene Christen wie William Wilberforce in England während rund 20 Jahren vehement dafür kämpften, bis England die Gesetze änderte und die Sklaverei abschaffte. Spannend wurde die Geschichte von William Wilberforce, seinem Mitstreiter John Newton und der Entstehung von Amazing Grace auch verfilmt (Trailer dazu).

Wenn wir die Geschichte studieren dann entdecken wir eine Vielzahl von Christen die diese Berufung lebten und mit Christus zusammen in dieser Welt regierten und damit das Umfeld positiv veränderten. Und all diese 'Weltgestalter' und 'City Changer' hatten Eines gemeinsam: Sie waren von Herzen grosszügig. Sie gaben das grosszügig weiter, was Gott ihnen anvertraut hatte an Zeit, Talent, Kraft und Ressourcen.

Wir sehen, Grosszügigkeit hat enorme Kraft: Wir ehren damit Gott, schützen unser Herz und verändern die Welt.

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