Kürzlich erhielt ich ein „Sozo" (Seelsorge-Sitzung). Dabei haben wir Gott gefragt, was er mir bezüglich der Vater-Rolle meines leiblichen Vaters aufzeigen möchte. In meinem Innern wurde mir der Umstand bewusst, dass mein Vater mich im Prozess des Erwachsenwerdens nicht wirklich begleitet hat. Die Scheidung führte dazu, dass er an meinem Leben nicht mehr so stark teilnehmen konnte. Ausserdem hat er sich auch sonst sehr zurückgehalten und mich die ganze finanzielle Verantwortung selber tragen lassen.
Auf der Verstandesebene konnte ich das akzeptieren und beschuldigte ihn deswegen nicht. Im Sozo ist mir aber klar geworden, dass es mich trotzdem verletzt hat. So habe ich also meinem Vater vergeben. Dann haben wir Gott gefragt, was für Lügen durch diese Sache in mein Leben gekommen sind. In meinem Innern wurde mir sofort klar, dass ich deshalb geglaubt habe, dass Gott der Vater ebenfalls distanziert und nicht richtig an mir interessiert sei und dass er erst mal abwarte, ob ich es selber schaffe. Ich hatte eine tief verankerte Überzeugung, dass Gott mich nur wiederwillig behütet und versorgt. – Diese Lüge habe ich dann unter Anleitung abgelegt und Gott übergeben.
Dann wurde ich aufgefordert Gott zu fragen, was denn Seine Wahrheit für mich sei: Sofort hatte ich das Bild vor meinem inneren Auge, dass er mich mit Lichtstrahlen, die mich leiten und zu ihm führen, umgibt. Ich bin in seinem Fokus und in seiner Hand. – Willentlich habe ich dann ja zu dem Bild gesagt. Und was hat das ganze nun bewirkt? Ich verspüre einen neuen inneren Frieden mit Gott. Er ist mir näher als je zu vor. Aber was äusserlich feststellbar ist: Seit dem Sozo kann ich mit meinem Sohn sprechen, ohne dass wir beide gleich wütend werden oder ausrasten. Der Unterton in meiner Stimme hat sich verändert und er fühlt sich nicht mehr angegriffen. Das neu gewonnene Vertrauen in Gott den Vater macht mich frei mit weniger Druck auf meinen Sohn zu reagieren.
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